Kulturelle Do’s and Don’ts im Auslandsjob

Ein Auslandsjob bietet nicht nur neue Karriereperspektiven, sondern auch die Chance, in eine andere Kultur einzutauchen. Diese Erfahrung allerdings kann ihre Tücken haben, vor allem, wenn es um kulturelle Gepflogenheiten geht. Dabei spielen bestimmte Branchen gar nicht so sehr eine Rolle. Vielmehr geht es um allgemeine Dinge, mit denen du in fast jedem Auslandsjob konfrontiert werden könntest.

Begrüßung und Verabschiedung: Mehr als nur ein Händedruck

In vielen Kulturen stellt die Art der Begrüßung eine signifikante Rolle dar. In Deutschland, bekannt für seine Direktheit und Struktur, signalisiert ein fester Händedruck Vertrauen und Professionalität. Dies kann jedoch in anderen Teilen der Welt anders interpretiert werden. In Frankreich und Spanien ist das Austauschen von Wangenküssen, selbst in professionellen Umgebungen, weit verbreitet.

In Japan geht es noch tiefer in die Nuancen der Begrüßung: die Neigung des Kopfes während einer Verbeugung, die Dauer und die Tiefe können eine Vielzahl von Bedeutungen haben. Einige spiegeln Respekt wider, andere könnten auf eine hierarchische Struktur hindeuten. Diese scheinbar kleinen Unterschiede können entscheidend sein, wenn es darum geht, den ersten Eindruck positiv zu gestalten.

Zeitmanagement: Pünktlichkeit und Flexibilität

Zeit ist ein faszinierendes Konzept, das sich weltweit in seiner Wahrnehmung unterscheidet. In Ländern wie Deutschland und der Schweiz ist Pünktlichkeit ein ungeschriebenes Gesetz. Verspätungen, selbst von nur wenigen Minuten, können als Zeichen von Respektlosigkeit oder mangelnder Professionalität wahrgenommen werden.

Doch in Ländern wie Spanien oder den meisten Ländern Lateinamerikas ist die Zeitrelativität oft lockerer, besonders bei sozialen Veranstaltungen. Aber Vorsicht: Auch hier solltest du bei geschäftlichen Treffen nicht zu spät kommen. Das Verständnis und die Anpassung an lokale Zeitkonzepte können entscheidend sein, um professionelle Beziehungen zu stärken.

Kleidung und Erscheinungsbild: Jedes Land hat seinen Dresscode

Mode und Kleidung sind nicht nur ästhetische Entscheidungen, sondern tragen oft kulturelle Botschaften. In westlichen Geschäftsumgebungen ist „Business Casual“ oft an der Tagesordnung. Doch selbst hier können sich die Definitionen unterscheiden. In einem Land könnte das Tragen von Jeans akzeptabel sein, in einem anderen jedoch als zu lässig betrachtet werden.

In Ländern wie Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten sind Kleidungsvorschriften oft religiös bedingt. Frauen könnten dazu ermutigt oder sogar verpflichtet werden, sogenannte Abayas in der Öffentlichkeit zu tragen, während Männer Thawbs tragen. Dabei handelt es sich um bestimmte in diesen Ländern traditionelle Kleidungsstücke. Selbst in weniger konservativen Umgebungen ist es immer ratsam, dass du dich an konservativere Kleidungsnormen hältst, bis du die kulturellen Nuancen verstanden hast.

Kommunikation und Körpersprache: Subtile Signale verstehen

Worte sind nur ein kleiner Teil der Kommunikation. Oft sind es die nonverbalen Zeichen, die in einem interkulturellen Kontext am verwirrendsten sein können. Während direkter Augenkontakt in vielen westlichen Ländern als Zeichen von Selbstbewusstsein und Ehrlichkeit geschätzt wird, kann er in anderen Kulturen, insbesondere in Teilen Asiens, als respektlos oder sogar bedrohlich empfunden werden. Körperliche Berührungen, Gesten mit den Händen oder die Nähe, in der man mit jemandem spricht, haben alle unterschiedliche Bedeutungen in verschiedenen Kulturen.

Gerade auf Auslandsjobs, in denen du mitunter auf nuancierte Zeichen und Kommunikation angewiesen bist, solltest du dich in dieser Hinsicht gut vorbereiten. Arbeitest du etwa in Hotels, musst du den Gästen von Anfang an ein gutes Gefühl geben. Sie zu verunsichern oder gar zu verärgern könnte mit einer Kündigung des Jobs enden. Ein weiteres Beispiel wäre die Arbeit als Croupier in einem, ausländischen Casino. Die Tätigkeit ist enorm vielseitig und spannend, sie hält aber auch Herausforderungen bereit. Trittst du etwa durch mangelnde Kenntnis der lokalen Kommunikation und angemessene Körpersprache unseriös auf, werden sich Spieler bei dir unwohl fühlen und mitunter dem Management negativ davon berichten.

Zusammenarbeit in internationalen Teams

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Ein wichtiger Aspekt bei der Arbeit im Ausland ist die Zusammenarbeit in internationalen Teams. Hier kommt es nicht nur auf sprachliche Kompetenzen an. Es ist ebenso wichtig, unterschiedliche Arbeitsweisen und Herangehensweisen zu verstehen. Beispielsweise legen nordeuropäische Länder oft Wert auf Pünktlichkeit und Effizienz, während in südeuropäischen Ländern menschliche Beziehungen und der Aufbau von Vertrauen im Vordergrund stehen. In Asien spielt der Respekt vor Älteren oder Vorgesetzten eine entscheidende Rolle. Offene Kritik wird oftmals vermieden, um „das Gesicht“ des anderen nicht zu verletzen.

Esskultur: Mehr als nur Essen

Jede Kultur hat ihre eigenen kulinarischen Traditionen und Tischsitten. In China ist es beispielsweise ein Kompliment an den Koch, wenn man lauthals schmatzt und schlürft, während es in westlichen Kulturen meist als grobe Unhöflichkeit gilt. In Indien wird Essen häufig mit den Händen gegessen, insbesondere in einem häuslichen Umfeld. In Japan wiederum könnte das Aufstellen von Essstäbchen direkt in eine Schüssel Reis als unangemessen angesehen werden, da es an ein Begräbnisritual erinnert. Der Schlüssel hier ist Beobachtung und Anpassung. Wenn du dir unsicher bist, schaue, was die Einheimischen tun.

Geschäftsessen wiederum sind in vielen Kulturen ein unerlässlicher Bestandteil des beruflichen Lebens. Hier werden nicht nur Geschäfte besprochen, sondern auch Beziehungen gepflegt. In China beispielsweise ist es üblich, beim Essen Geschäftspartner mit alkoholischen Getränken zu ehren. Dabei kann es als unhöflich gelten, ein Trinkangebot abzulehnen. In Frankreich hingegen ist die Qualität des Essens und des Weins von großer Bedeutung. Sparst du hier, wirkt das mitunter geizig oder respektlos.

Besonderheiten in kreativen Branchen

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Die kreativen Branchen sind ein faszinierendes Umfeld, wenn es um interkulturelle Unterschiede geht. Diese Bereiche – sei es im Design, der Werbung, Musik, dem Journalismus oder Film – ist oft Vorreiter für Trend. Sie hat die Macht, Kulturen weltweit zu beeinflussen. Doch trotz ihrer globalen Reichweite ist die Kreativbranche tief in den kulturellen Werten und Traditionen des jeweiligen Landes verwurzelt.

In westlichen Ländern wird oft ein hohes Maß an Individualismus gefördert. Hier ist die Idee des „kreativen Genies“, das gegen den Strom schwimmt, weit verbreitet. In der Werbebranche in Ländern wie den USA oder Großbritannien liegt der Fokus beispielsweise oft auf dem Einzigartigen, dem Auffälligen und dem Mutigen. Markenkampagnen können provokativ sein und darauf abzielen, zu schockieren oder starke Emotionen hervorzurufen.

Im Gegensatz dazu könnten Länder mit einer kollektivistischen Kultur, wie viele asiatische Nationen, einen anderen Ansatz verfolgen. In Japan oder Südkorea zielt die Werbung beispielsweise häufig stärker auf Gemeinschaft, Harmonie und Familienwerte ab. Auch in der Musik und im Film gibt es solche Unterschiede. Während westliche Popmusik oft die Individualität und Selbstverwirklichung feiert, betonen asiatische Pop-Genres wie K-Pop Gruppenharmonie und Kollektivismus.

Umgang mit Konflikten

Wir gehen einmal nicht davon aus, dass du im Ausland bei einem Job mit vielen Konflikten zu tun haben wirst. Dennoch kann es passieren, dass es einmal zu einem solchen Konflikt kommt, obwohl sich alle große Mühe geben, in Harmonie miteinander zu arbeiten. In solch einem Fall ist es wichtig, dass du weißt, wie du dann am besten mit ihnen umgehst.

Konflikte, Streits und Diskussionen werden in verschiedenen Kulturen ganz unterschiedlich angegangen. In westlichen Büros könnte ein direkter Ansatz bevorzugt werden, bei dem Probleme sofort angesprochen und gelöst werden. Diese Direktheit kann als Zeichen von Transparenz und Ehrlichkeit gesehen werden. In Ländern wie Deutschland oder den Niederlanden wird oft erwartet, dass man seine Meinung offen äußert und konstruktive Kritik als Mittel zur Verbesserung und nicht als persönlichen Angriff sieht.

Im Gegensatz dazu könnte in kulturellen Kontexten, die Harmonie und soziale Beziehungen betonen, ein indirekterer Ansatz bevorzugt werden. In vielen asiatischen Kulturen, beispielsweise, gilt es als unhöflich oder respektlos, jemanden vor anderen zu kritisieren. Hier lassen sich Konflikte durch Vermittlung oder hinter den Kulissen lösen, um allen beteiligten Parteien Respekt zu zollen.

Doch es ist nicht nur der Ort, der den Umgang mit Konflikten beeinflusst. Persönliche Faktoren, wie Alter, Geschlecht, Position und Erfahrung, spielen ebenfalls eine Rolle. In vielen Kulturen wird erwartet, dass jüngere Mitarbeiter oder Untergebene den Wünschen oder Entscheidungen älterer oder ranghöherer Personen folgen, selbst wenn sie nicht einverstanden sind.

Für Studenten, die im Ausland arbeiten, ist es entscheidend, sich dieser Unterschiede bewusst zu sein und zu lernen, wie man effektiv kommuniziert und dabei Empathie und Verständnis zeigt. Es geht nicht nur darum, Konflikte zu vermeiden, sondern auch darum, aus ihnen zu lernen und Beziehungen zu stärken.

Fazit

Das Arbeiten im Ausland öffnet nicht nur Türen zu neuen beruflichen Chancen, sondern auch zu tieferem interkulturellem Verständnis. Es erlaubt dir, die Vielfalt der Arbeitswelt aus erster Hand zu erleben und dabei über den eigenen kulturellen Horizont hinauszublicken.

Sei es die Anpassung an die Arbeitsweisen in kreativen Branchen oder das Navigieren durch komplexe zwischenmenschliche Beziehungen – jedes Erlebnis trägt dazu bei, eine weltgewandtere und anpassungsfähige Person zu werden. Der Schlüssel liegt darin, offen für Neues zu sein, immer bereit zu lernen und jede Herausforderung als Gelegenheit zur Weiterentwicklung zu betrachten.

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