Die einmalige geographische Lage Kolumbiens bietet Besuchern bzw. Freiwilligen eine atemberaubende Landschaft. Endlos lange Sandstrände und Palmenwälder zieren die Küsten des Karibischen Meeres im Norden und des Pazifiks im Westen. Doch in Kolumbien ist leider nicht alles so paradiesisch wie es scheint. Wirtschaftliche und soziale Probleme prägen das Land seit vielen Jahren. Damit das Land die Krise bewältigen kann, bedarf es der Unterstützung durch freiwillige Helfer.
Kolumbien – bevölkerungsreiches Kand mit atemberaubenden Landschaften
Neben Brasilien zählt Kolumbien mit knapp 47 Mio. Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten Ländern in Südamerika. Charakteristisch ist dabei die ungleiche Bervölkerungsverteilung. Während gut die Hälfte der Landesfläche unbesiedelt ist, leben rund 74% der Bevökerung in den großen Ballungsgebieten um Cúcuta, Buenaventura oder Santa Maria. Allein in der Landeshauptstadt Bogotá leben c.a. 7,8 Mio. Menschen. Die drei großen ethnischen Gruppen der einstigen Kolonialzeit sind auch heute noch in Kolumbien vertreten. Den Großteil mit rund 30% machen die Nachfahren europäischer Kolonialisten aus, wohingegen Mulatten und Kreolen mit knapp 14% vertreten sind. Die kleinste Bevölkerungsgruppe bilden die Indígenas, die vor allem in den Hochländern der Anden und in den Urwaldgebieten des Pazifiktieflandes anzutreffen sind. Die rund 120 Volksgruppen der Indígenas sind von der Ausrottung bedroht. In den flachen Gebieten Kolumbiens herrscht ein tropisches Klima mit Temperaturen von 17-24°C, während die Hochländer ein mäßiges Klima zwischen 12°C und 17°C aufweisen. In den beiden Regenzeiten in April und Oktober gibt es oftmals Tropenstürme, welche das Land überschwemmen. Die Trockenzeiten hingegen hinterlassen verdorrte Ernten und Böden.
In Kolumbien finden sich neben einer atemberaubenden Landschaft auch sechs Plätze, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen: Zwei Archäologische Parks in Tierradentro und San Augustín, das Naturreservat Malpelo, der Hafen in Cartagena, der Nationalpark Los Katíos und das historische Zentrum von Santa Cruz.
Kolumbien hat nicht nur mit dem wachsenden Drogenhandel im Land zu kämpfen. Aufgrund der vorherrschenden sozialen Ungleichheit brechen immer wieder Guerillakriege aus. Rund ein Fünftel der Arbeiter verdient weniger als den Mindestlohn. Ihre Familien können sie davon weder ernähren noch deren Bildung oder Gesundheit gewährleisten. In den Schulen mangelt es an qualifizierten Pädagogen. Aufgrund der fortwährenden Landflucht und -vertreibung ist in dem Land keine Städteplanung möglich. Daher lebt fast die Hälfte der Stadtbewohner in Slums. Mehr als die Hälfte aller Haushalte haben weder Wasser noch Abwasser. Krankenhausaufenthalte sind für viele ebenso unbezahlbar wie der Erwerb ausreichender Nahrungsmittel. Jedes fünfte Kind unter 7 Jahren weist eine chronische Mangelernährung auf.
Kolumbien – Freiwilligenarbeit vor allem in sozialen Projekten
Die Förderung der Schulbildung für Kinder nimmt eine wichtige Rolle bei der Freiwilligenarbeit ein. In verschiedenen Schulprojekten kann jeder, der kreativ und verantwortungsbewusst ist, mithelfen. Ob durch den Aufbau neuer Schuleinrichtungen, das Unterrichten oder die Betreuung der Kinder, jedes Projekt ist ein Schritt in eine bessere Zukunft der Kleinen. Bei der Freiwilligenarbeit in einer der Schulen oder Gemeinden Kolumbiens wirst du nicht nur die Gastfreundlichkeit der Menschen erleben, sondern auch viele Einblicke in diese traditionsreiche Kultur gewinnen können. Der Aufbau einer sozialen Struktur beginnt bei der Bildung. Mit deiner tatkräftigen Unterstützung ist es dem Land und vor allem seinen kleinsten Bewohnern wieder möglich, auf Besserung zu hoffen.