Der Stadtstaat Singapur gehört mittlerweile zu den Industrienationen und ist für seine kulturelle Vielfalt und Toleranz bekannt. Warmes Klima und traumhafte Strände, sowie viele Sehenswürdigkeiten ziehen jährlich Tausende von Touristen an. In Singapur herrschen weder Armut noch Krankheit. Probleme des Landes sind anderer Natur: Todesstrafen, Einschränkung der Meinungsfreiheit und staatliche Zensur.
Singapur – kulturelle Industrienation mit hoher staatlicher Intervention
Der Stadtstaat Singapur liegt am südlichen Ende der Malakkahalbinsel und hat eine Fläche von 712,4 Quadratkilometern. Nachbarstaaten sind Malaysia und Indonesien. Die Grenze zu Indonesien bildet die Meerenge Straße von Singapur. Eine Verbindung zum malaysischen Festland bildet die Brücke Second Link. Singapur heißt zu Deutsch Löwen-Stadt. Ihren Namen verdankt sie einer Legende, in der ein hinduistischer Prinz nach Singapur floh, weil er eine buddhistische Prinzessin zur Frau nahm. Dort stieß er auf einen Löwen, der ihn passieren ließ. Das Wahrzeichen der Stadt ist seitdem ein Merlion, ein Fabelwesen aus Löwe und Fisch. Kulturelle Vielfalt und Fischerei sind fester Bestandteil des Lebens in Singapur. In der Vergangenheit gehörte Singapur den britischen Kolonien und Malaysia an, davor war die Stadt Außenposten der East India Trading Company. Heute ist der Hafen Singapurs einer der größten der Welt. Die Stadt ist in mehrere Distrikte aufgeteilt und Heimat vieler ethnischer Gruppen. Mitten in Singapur befindet sich ein Nationalpark mit Regenwäldern. Das Klima ist warm bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Durchschnittstemperatur liegt das ganze Jahr über zwischen 23 und 30 Grad Celsius.
Als Freiwilliger in Singapur lebt man unter einer Vielzahl ethnischer Gruppen. So sind 76,8 Prozent der Bevölkerung Chinesen, etwa 14 Prozent Malaien und fast acht Prozent Inder. Hinzu kommen rund eine Million Gastarbeiter aus allen Teilen der Welt. Der Staat hat ganze vier offizielle Amtssprachen, nämlich Chinesisch, Englisch, Malaiisch und Tamil. An Schulen wird Mandarin unterrichtet. Auch die Religionsvielfalt in Singapur ist groß. Neben Buddhisten, Christen und Muslimen leben hier auch Taoisten, Hindus und 15 Prozent ohne Konfession. Trotz der räumlichen Enge (viele Kirchen stehen direkt neben Aschrams und Moscheen) gibt es in Singapur keine religiösen Auseinandersetzungen.
Singapur gehört heute zu einem der Tigerstaaten, da es sich innerhalb weniger Jahrzehnte vom Schwellen- zum Industrieland entwickelte. Der Großteil des Bruttoinlandsprodukts wird durch Handelsbeziehungen zu großen Industrienationen und den Dienstleistungssektor erwirtschaftet. Auch der Hafen als Umschlagsplatz für Waren erwirtschaftet einen großen Teil des BIP. Die Volkswirtschaft ist privatisiert. Das Bildungsniveau ist sehr hoch.
Freiwilligenarbeit in sozialen Projekten und im Naturschutz
Abgesehen vom Bereich Wirtschaft ist der staatliche Einfluss in Singapur auf alle Bereiche sehr groß. Medien werden reguliert. Zeitschriften wie die Cosmopolitan waren lange Zeit verboten. In dem Stadtstaat herrscht eine strenge Zensur. Menschenrechtler kritisieren die Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Homosexualität ist in Singapur illegal. Singapur sieht von der Abschaffung der Todesstrafe ab. Das Justizsystem gilt als hart, so wird beispielsweise für den Drogenhandel die Todesstrafe verhängt.
Als Freiwilliger in Singapur bereist du ein faszinierendes und reiches Land, das allen westlichen Standards entspricht. Die Aufgaben, die du hier übernehmen kannst, liegen im sozialen Bereich. In Singapur kannst du dich im Tierschutz engagieren oder als Helfer in Behinderteneinrichtungen einen wichtigen Beitrag leisten. Menschenrechtsorganisationen freuen sich über Freiwillige, die sie im Kampf gegen die Todesstrafe und für mehr Meinungsfreiheit und sexuelle Gleichberechtigung unterstützen. Die Einheimischen sind tolerant, jedoch gibt es im Alltag viele staatliche Einschränkungen. Zum Beispiel ist das Essen, Trinken und Kaugummikauen in öffentlichen Einrichtungen und Verkehrsmitteln verboten und mit hohen Strafen geahndet. Gleiches gilt für den Konsum von Tabak und Alkohol.