Ecuador, dessen Name von der Äquatorlinie herrührt, die das Land durchschneidet, liegt im Nordwesten des südamerikanischen Kontinents. Es ist eines der landschaftlich vielfältigsten Länder der Erde. Auch die klimatischen Unterschiede im Land sind groß, da es von der Pazifikküste bis auf die über 6000 Meter hohe Andengipfel hinauf reicht. Zu Ecuador gehören auch die seit Darwins Zeiten berühmten Galapagosinseln mit ihrer beeindruckenden Tierwelt. Als Land mit viel tropischem Regenwald, aber geringen finanziellen Möglichkeiten und einer überwiegend armen Bevölkerung, benötigt Ecuador dringend Hilfe und Helfer, vor allem im Bereich des Umweltschutzes.
Ecuador – landschaftlich beindruckendes Entwicklungsland
Zwischen Kolumbien und Peru gelegen ist Ecuador topographisch und ethnisch heterogen. Die Bevölkerung setzt sich weitestgehend aus den Nachkommen spanischer Einwanderer und indigenen (indianischen) Völkern zusammen. Neben Spanisch ist Kichwa, das sich aus dem Quechua der Inkas entwickelt hat, die zweite Amtssprache. Etwa 2 Millionen der etwa 15 Millionen Einwohner sprechen diese Sprache. Die Wirtschaft des Landes ist stark abhängig vom Erdöl, damit werden 60 Prozent der Exporterlöse erzielt. Daneben ist die Blumenproduktion ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Landeswährung ist seit 2000 der US-Dollar. Ecuador setzt sich geografisch aus vier Regionen zusammen, dem westlichen Küstenbereich Costa, der zentralen Andenregion Sierra, dem östlichen Amazonas-Tiefland Oriente und den Galapagosinseln.
Das Klima des Landes ist sehr abwechslungsreich und durch die geografischen Unterschiede geprägt. Die Vielfalt der klimatischen Verhältnisse ist sehr groß. In den nördlichen Küstenregionen herrscht feuchtwarmes Monsunklima. Die Berge der Anden sind teils trocken, teils aber auch regenreich und der tropische Regenwald des Amazonas-Tieflandes im Osten bildet einen Gegensatz zum trockenen Wüstenklima der südlichen Pazifikküste. Große Temperaturunterschiede ergeben sich auf Grund der enormen Höhenunterschiede des Landes. In der Andenkette befinden sich ein aktiver Vulkan, der Guagua Pichincha und mehrere ruhende Vulkane, am bekanntesten davon der Cotopaxi, mit 5897 Metern Höhe nach dem 6310 Meter hohen Chimborazo der zweithöchste Berg des Landes.
Die landschaftliche Vielfalt Ecuadors macht den besonderen Reiz des Landes aus. Seine Küstenregionen, die mächtigen Berge der Anden und der Regenwald im Amazonasbecken mit seiner interessanten Flora und Fauna lohnen einen Besuch. Quito in Ecuador ist die höchstgelegene Hauptstadt Amerikas. Als besonderes Highlight des Landes gelten die Galapagosinseln mit ihrer weltweit einzigartigen Tierwelt.
Ecuador ist gemessen an der Kaufkraft das zweitärmste Land Südamerikas. Wie in anderen lateinamerikanischen Ländern auch ist die wirtschaftliche Ungleichheit in der Bevölkerung groß. Die Kindersterblichkeit beim ärmeren Teil der Einwohner ist hoch, 15 % der Bevölkerung müssen von weniger als einem Dollar am Tag leben. Als weiterer Beleg für die wirtschaftliche Unterentwicklung gilt, dass nur 4,7 Prozent der Bevölkerung das Internet nutzen.
Freiwilligenarbeit in Ecuador – wo Hilfe benötigt wird
Trotz der relativ geringen Größe gilt Ecuador in mehrfacher Hinsicht als eines der vielfältigsten Länder der Welt. Dazu zählen auch die geografischen Zonen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und von Küstenlandschaft („Costa“) über Regenwald („Oriente“) bis hin zu Gebirgsketten („Sierra“) reichen.
Besonders der Regenwald muss im Interesse der gesamten Menschheit erhalten und geschützt werden, womit schon das erste potenzielle Betätigungsfeld für Freiwillige benannt ist. Theoretisch ist der Weg zur Bewahrung der Natur in den Köpfen der meisten Menschen bereits geebnet, aber praktisch fehlt es an den nötigen Mitteln zur Ausführung. Wirtschaftliche Interessen haben bisher meistens Vorrang gehabt, was sich aber langsam ändert.
Der wichtigste Exportartikel ist das Erdöl. Aber auch dessen Gewinnung strapaziert die Natur. Trotz dieses kostbaren Rohstoffs ist Ecuador eines der ärmsten Länder Südamerikas, auch wenn es über große Schätze in anderen Bereichen verfügt:
Sehr viele Regionen in Ecuador sind als Biosphärenreservate oder Nationalparks gekennzeichnet. Diese geschützten Bereiche, darunter auch der Nationalpark Yasuní oder das Naturreservat Cuyabeno, sind beeindruckende Zeugnisse der Geschichte von Fauna und Flora und lassen einen Besuch unvergesslich werden.
Junge Bevölkerung
Das Durchschnittsalter der Ecuadorianer liegt bei jungen 23 Jahren (zum Vergleich: In Deutschland sind es 42 Jahre). Die Bevölkerung ist allerdings sehr unregelmäßig im Land verteilt, da es viele Menschen in die Städte zieht. Für südamerikanische Verhältnisse ist die Urbanisierung in Ecuador allerdings noch recht gering, etwa 60 % der Bevölkerung lebt in den Städten.
Viele Ecuadorianer sind Nachkommen der ursprünglichen Einwohner und somit indigener Abstammung, was ihnen häufig Probleme bereitet. Mittlerweile erfahren sie zwar immer mehr Anerkennung, sowohl kulturell als auch gesellschaftlich, aber leider ist das Klassendenken noch immer sehr verbreitet.
Aus Europa wanderten seit der Kolonialzeit hauptsächlich Spanier ein, die damals das Land unterwarfen, so dass Spanisch noch heute Amtssprache ist. Ein Fünftel der Ecuadorianer geht heutzutage zum Arbeiten ins Ausland, vor allem wiederum nach Spanien und in die USA. Der US-Dollar ist seit 2000 offizielles Zahlungsmittel im Land.
Mängel im Bereich der Bildung und des Gesundheitswesens
Nach der Grundschule, die für alle Kinder verpflichtend ist, schließt sich für viele kein weiterführender Unterricht an, was vor allem an den eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten liegt. Die Regierung gibt relativ wenig Geld für den Bildungssektor aus, auch wenn jede größere Stadt über eine Universität verfügt. Dadurch kommt es vermehrt zu Kinderarbeit.
In kommunikationstechnischen Belangen hinkt Ecuador noch weit hinterher. Nur weit unter 10 % der Menschen nutzen regelmäßig das Internet, und fast genauso wenige haben einen Telefonanschluss. Auch das führte zu einer Unterentwicklung der Wirtschaft. Noch immer haben sehr viele Menschen in Ecuador keinen Zugang zu sauberem Wasser. Auch hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden.
Was kann ich als Volunteer tun?
Besonders wichtig ist es, Möglichkeiten zu schaffen, um alle Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Dadurch können Krankheiten wie beispielsweise die weit verbreitete Malaria eingedämmt werden. Straßenkinderprojekte, Tierrettung oder Krankenpflege und gesundheitliche Aufklärung sind ebenfalls Bereiche, in denen man durch Freiwilligenarbeit viel bewirken kann. Das gleiche gilt für Schulbildung und Computerkurse.
Da es in Ecuador sehr an finanziellen Mitteln und entsprechendem Know-how fehlt, sind Volunteers auch für Projekte im Umweltschutz sehr willkommen. Es gibt inmitten von fantastischer Natur, interessanten Städten und aufgeschlossenen Menschen viel zu tun!