Work and Travel in Argentinien

Argentinien geht mit gängigen Klischees Hand in Hand: Steaks, Tango und Fußball werden fast regelmäßig in einem Atemzug mit dem südamerikanischen Land genannt. Falls du einen Blick auf das Land fernab der Klischees werfen möchtest, dann könnte ein Work and Travel-Aufenthalt genau das Richtige für dich sein: D.h. du jobbst solange an einem Ort deiner Wahl, bis deine Reisekasse wieder aufgefüllt ist und du die Republik weiter erkunden kannst. Und zu entdecken gibt es in Argentinien einiges: von den Anden im Nordwesten über weite Trockensavannen und Sumpfland bis nach Patagonien, dem südlichsten Landeszipfel mit seiner rauen Natur.

Voraussetzungen

Ein spezielles Working Holiday Visum gibt es für Argentinien nicht. Wenn du dort jobben und reisen möchtest, benötigst du daher ein Arbeitsvisum. Der erste Schritt zu dem Visum besteht aus der Permesso de Ingreso, der Einreiseerlaubnis. Sie wird für dich von deinem ersten argentinischen Arbeitgeber bei der örtlichen Ausländerbehörde beantragt. D.h. du musst zu diesem Zeitpunkt also eine feste Jobzusage haben.

Mit der Permesso de Ingreso, deinem gültigen Reisepass, einer international beglaubigten Geburtsurkunde und einem Nachweis über ausreichende Finanzen (für die erste Aufenthaltszeit und den Rückflug) kannst du dann den Visumsantrag einreichen.

Die meisten Work and Travel Agenturen haben eine Altersbegrenzung von 18 bis 30 Jahren. Um in Argentinien zu jobben, solltest du selbstverständlich gute Spanischkenntnisse mitbringen. Zu dem Programm guter Work and Travel-Organisationen gehören vorbereitende Sprachkurse fest dazu.

Jobben in Argentinien

Optimal bieten sich in dem Land der Gauchos natürlich Ranch- und Farmstays an. D.h. du jobbst als Aushilfe auf einer Farm bzw. Ranch und kümmerst dich um die Tiere (Pferde, Rinder etc.), reinigst die Ställe oder hältst das Weideland in Schuss. Oder du hilfst bei der Sä- und Erntearbeit auf Getreide- und Mischfarmen. Körperliche Belastbarkeit und Allergiefreiheit sind für solche Tätigkeiten wichtige Grundvoraussetzungen.

Ansonsten werden auch im argentinischen Hotel- und Gastronomiewesen insbesondere zur Urlaubssaison Aushilfen wie Kellner, Zimmermädchen, Küchenhilfen usw. gesucht. Falls du dich im sozialen Bereich engagieren möchtest, bist du in Argentinien genau richtig: Leider herrscht in dem Land eine große Armut und in Krankenhäusern, Kinderheimen, Schulen etc. werden helfende Hände gesucht. Meistens handelt es sich dabei aber um Freiwilligenarbeit.

Die meisten Work and Traveller greifen auf organisierte Programme zurück. Damit ersparst du dir eine langwierige Suche nach Jobs und einer ersten Unterkunft. Außerdem kannst du dich auf die Erfahrungswerte der Agentur verlassen.

Falls du die Organisation dennoch in eigene Hand nehmen möchtest, kannst du in Jobbörsen recherchieren, auf Ausschreibung auf Unternehmenshomepages achten oder dich eigeninitiativ bewerben. Je qualifizierter du bist, umso mehr Möglichkeiten stehen dir natürlich offen. Allgemein sind die Jobaussichten in den Ballungsgebieten besser, außer du bewirbst dich für Farmwork.

Leben in Argentinien

Das Leben ist in Argentinien in vielen Bereichen günstiger als in Deutschland – solange auf teure Exportartikel und einen gehobenen Lebensstandard verzichtet wird. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist allerdings nicht einfach. Einerseits ist es kaum möglich, für kurze Zeit eine Wohnung zu mieten, da häufig zwölf Monate Mindestwohnzeit vorausgesetzt werden. Andererseits ist das Angebot an möblierten Mietwohnungen zwar gut, aber sie sind extrem teuer. Eine günstigere Variante ist es, ein Zimmer in einer WG oder Gastfamilie zu nehmen. Das geht relativ spontan und ohne Mietvertrag.

Bei organisierten Work and Travel-Aufenthalten gehören Kost und Logis zum Service dazu. Sie werden dann entsprechend vom Gehalt abgezogen. Dasselbe gilt auch für die meisten Farm- und Hoteljobs. D.h. du ersparst dir die zeitintensive Suche nach einer Bleibe.

Wenn du durch Argentinien reisen möchtest, brauchst du fast zwangsläufig einen PKW. Der Schienenverkehr spielt durch Einsparungen kaum mehr eine Rolle spielt. Offiziell genügt dir dein deutscher Führerschein. Für den Notfall ist aber ein internationaler Führerschein empfehlenswerter. Im Straßenverkehr gelten in Argentinien übrigens raue Sitten. Außerdem lässt die Qualität der Straßen oft zu wünschen übrig.

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