Der kleine Stadtstaat Singapur gilt als das westlichste der östlichen Länder. Die „Löwenstadt“ fasziniert durch ihren Mix aus fernöstlicher Tradition und hochmoderner Businesswelt. Für Work and Traveller ist Singapur sicherlich noch ein Geheimtipp abseits der klassischen Routen. Doch gerade hier lohnt sich ein solcher Aufenthalt mit der Kombination aus Arbeits- und Reisephasen. Denn das Leben hier ist geprägt von der kulturellen Vielfalt durch die zahlreichen Arbeitsimmigranten. Zahllose Einwanderer aus östlichen und westlichen Ländern haben den Staat zu einer der modernsten Wirtschaftskräfte der Welt gemacht, der qualifizierte Arbeitskräfte gerne willkommen heißt.
Voraussetzungen
Für deinen Working Holiday Aufenthalt in Singapur musst du zunächst den Working-Holiday-Pass (WHP) beantragen. Er entspricht ungefähr dem in anderen Ländern üblichen Working-Holiday-Visum. Achtung: Das jährliche Kontingent ist allerdings auf 2000 Stück begrenzt und kostet ca. 120 Singapur-Dollar Gebühr. Ein solcher Pass darf mit einem Abstand von zwölf Monaten sogar mehrmals in Anspruch genommen werden. Das Antragsformular findest du auf der Homepage des singapurischen Arbeitsministeriums.
Mit dem WHP kannst du dich für mindestens zwei bis maximal sechs Monate in Singapur aufhalten. Die Voraussetzungen sind, dass du 18 bis 25 Jahre alt bist, die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und dein Erstwohnsitz in Deutschland liegt. Eine weitere Bedingung sind gute Englischkenntnisse.
Seit 2012 dürfen nur noch Studenten teilnehmen, die an einer Hochschulen immatrikuliert sind bzw. ihren Abschluss erhalten haben, die in den letzten fünf Jahren unter den Top 200 der folgenden Rankings vertreten war: Quacquarelli Symonds World University Rankings, Shanghai Jiao Tong University’s Academic Ranking of World Universities und Times Higher Education World University Rankings.
Für deine Bewerbung legst du deine Immatrikulationsbescheinigung bzw. dein Abschlusszeugnis in beglaubigter englischer Übersetzung vor. Außerdem weist du finanzielle Rücklagen für die erste Aufenthaltszeit und den Rückflug nach. Alternativ ist auch ein Rückflugticket möglich. Dein Reisepass muss noch mindestens sechs Monate über den geplanten Abflugtermin gültig sein.
Bevor du abreist, solltest du dich um eine Auslandskrankenversicherung kümmern. Dabei solltest du darauf achten, dass die Konditionen auch wirklich auf deinen Work and Travel-Aufenthalt zugeschnitten sind.
Jobben in Singapur
Der WHP ermöglicht es dir, in fast allen Branchen in Singapur kurzfristig zu arbeiten. Weder für die Stundenzahl noch die Arbeitszeiten gelten Einschränkungen. Und auch eine Gehaltsobergrenze existiert nicht. Hauptsächlich werden Aushilfen im saisonalen Betrieb gesucht: z.B. im Service von Gastronomie und Hotellerie, als Küchenhilfen, Reinigungskräfte etc. Je nachdem, wie es um deine Qualifikationen und Berufserfahrung bestellt ist, kannst du aber auch auf einen Job in Dienstleistungsbetrieben o.ä. hoffen. Und auch private Deutsch- oder Englischlehrer werden immer gesucht.
Die Regierung Singapurs ist im Übrigen nicht abgeneigt, hochqualifizierte junge Ausländer dauerhaft in ihrem Land zu halten. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt ist allerdings recht groß. Ein guter Weg ist es, dich nach deutschen Firmenniederlassungen in Singapur zu erkundigen, z.B. über die Handelskammer. Außerdem solltest du regelmäßig Jobportale und Zeitungsannoncen sichten.
Am stressarmsten ist es, wenn du auf eine seriöse Agentur setzt, die dir passende Jobs vermitteln kann. Durch ihre Netzwerke ist die Qualität ihrer Partnerunternehmen gesichert. Außerdem sind Kost und Logis sowie Vorbereitungsseminare und ein Sprachkurs im Service inbegriffen.
Leben in Singapur
Die Lebenserhaltungskosten in Singapur sind sehr hoch. Die „Löwenstadt“ liegt auf Platz neun der teuersten Städte der Welt. Vor allem bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Eine Alternative zur Mietwohnung kann ein Zimmer in einer Gastfamilien oder WG sein. Einige Privatleute bieten auf verschiedenen Portalen Zimmer an. Bei Jobs in der Gastronomie und Hotellerie gehören Angestelltenunterkünfte häufig dazu.
Autofahren ist ebenfalls kostspielig in Singapur. Zudem werden weder der deutsche noch der internationale Führerschein längerfristig anerkannt. Du musst sie gegen eine Gebühr von ca. 20 Euro übersetzen lassen. Empfehlenswerter ist es, das gut erschlossene Bus- und U-Bahn-Netz zu nutzen.